Das Gründungsteam von anny vor dem Firmenlogo an der Wand
„Wir haben mit unserem Tool den Nerv der Zeit getroffen.“

Das Besondere an anny, der Gründung des Quintetts um Anna-Carina Jodlauk und Oliver Wycisk: Das Team hat ein Buchungstool entwickelt, das mehr kann als Buchungen verwalten. Es ist flexibel für verschiedene Branchen nutzbar und verknüpft diverse Aufgaben.

anny: universelles Buchungstool für verschiedenste Branchen

Anna-Carina Jodlauk und Oliver Wycisk

Als Studierende waren die Gründer/innen auf Buchungen von öffentlichen Lern- und Arbeitsplätzen angewiesen. Dabei haben sie festgestellt, dass die gängigen Systeme Insellösungen sind. Das brachte Anna-Carina, Oliver und ihre Mitgründenden auf die Idee, ein universelles Tool zu entwickeln, das mehr kann als ‚nur‘ eine Ressource zu buchen. Die Idee nahm schnell Form an. Im April 2020 wurde das Unternehmen gegründet.

Der tollste Moment? Als das anny Logo im eigenen Büro über der Kaffeemaschine angebracht war – darin sind sich die fünf Gründerinnen und Gründer des Aachener Start-ups einig. Mit der Idee für ein besonderes Buchungssystem, das mehr kann als herkömmliche Dienste, hat das anny Team einen Nerv der Zeit getroffen. Man kann sogar sagen, dass die Corona-Pandemie das Business der fünf Gründerinnen und Gründer beflügelt hat.

Denn das Besondere an anny ist beispielsweise, dass es Buchungen von Externen erlaubt, ganz einfach per Browser, dass es flexibel für verschiedene Branchen Lösungen bietet – von der Bibliothek bis zum Co-Working-Space –, dass es mehrere Systeme vereint – von der Verwaltung bis zur Abrechnung. Und das alles aus einem Tool heraus. Insofern verwundert es nicht, wenn das Team stolz sagt: „Wir entwickeln das beste Buchungssystem der Welt. Wenn jemand ein Produkt kaufen möchte, möge er zu Amazon gehen. Wenn aber jemand eine Dienstleistung sucht, soll er in Zukunft zu anny kommen.“

Wie aber kam es zu der Idee? Stellvertretend für das ganze Team sagen Anna-Carina Jodlauk und Oliver Wycisk: „Wir alle haben in Aachen studiert. Und waren dabei auf Buchungen von öffentlichen Lern- und Arbeitsplätzen angewiesen. Dabei haben wir festgestellt, dass die gängigen Systeme Insellösungen sind. Wir wünschten uns ein universelles Tool, das mehr kann als ‚nur‘ eine Ressource buchen.“ Die Idee nahm schnell Form an – insbesondere, da drei der fünf Gründenden einen IT-Hintergrund haben und sich an die Arbeit machten. Im April 2020 wurde das Unternehmen gegründet – damals noch unter einem anderen Namen. In wenigen Monaten konnte das Team die ersten 50 Kunden von seinem Produkt überzeugen.

„anny steht für ‚anything, anytime, anywhere‘.“
Anna-Carina Jodlauk

Heute firmiert das Start-up unter dem Namen anny für „anything, anytime, anywhere“, hat sich personell verdoppelt und bedient rund 200 Kunden. Eins ist in der ganzen Zeit geblieben: Alle fünf Gründenden sagen, dass sie den Großteil der Erträge sofort wieder in ihr Unternehmen investieren. „Wir wollten von Anfang an ein einsatzfähiges Produkt auf den Markt bringen. Unsere Philosophie ist es, dass wir alles, was wir verdienen, in die Firma reinvestieren. Um finanzielle Unterstützung für den Lebensunterhalt zu bekommen, haben Anna-Carina Jodlauk und Oliver Wycisk um das Gründerstipendium NRW gepitcht und gewonnen. „Der Pitch war unser zweiter Anlauf und der erste, der wieder in Präsenz stattfand. Entsprechend aufgeregt waren wir, ob wir die Jury nun überzeugen konnten. Das Feedback aus unserem ersten Pitch diente als wertvoller Input für unsere Vorbereitung. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir das Gründerstipendium bekommen haben. Damit konnten wir das erste Jahr nach Gründung unsere Lebenshaltungskosten und grundlegende Technik finanzieren, während wir Vollzeit an unserer Vision und unserem Produkt gearbeitet haben. Ohne eine solche Unterstützung hätten wir nicht mit voller Kapazität starten können.“

Ein Unternehmen zu gründen, bedeute Verzicht – das wollen die Gründerinnen und Gründer von anny nicht verschweigen. Allerdings geben die positiven Kundenkommentare so viel zurück, dass man jeden Morgen motiviert ins Büro gehe. „Wir haben uns den Job aufgebaut, der uns gefällt. Wir glauben an unser Produkt. Hier können wir mitgestalten und entscheiden. Wir machen genau das, was wir machen wollen. Und was wir jetzt lernen, können wir woanders wahrscheinlich in zehn Jahren nicht lernen.“

Mit ihrem Produkt, dem Wachstumskurs, der Kundenstruktur und den Profilen der Mitarbeitenden als Gesamtpaket, ist das Start-up heute interessant für Investoren. „Das ist natürlich von beidseitigem Interesse“, sagt Oliver Wycisk. „Wir brauchen Investoren. Wir bieten ihnen aber auch etwas. Und das Gute daran: Wir werden angesprochen. Business Angels kommen auf uns zu.“

Anna-Carina Jodlauk und Oliver Wycisk sitzen an Schreibtischen im Büro und arbeiten am Computer

Mit dem Wachstum ergeben sich für das junge Unternehmen allerdings auch neue Herausforderungen: „Am Anfang haben wir Vertrauen groß geschrieben, mittlerweile müssen wir zugeben, dass wir Verträge brauchen und Kleingedrucktes lesen gelernt haben.“ Und Anna-Carina Jodlauk ergänzt: „Teamaufbau, -strukturen, Teamführung, also Leadership, ist ein aktuell großes Thema für uns. Wir erarbeiten uns viel durch Learning by Doing und geben uns gegenseitig oft Feedback. Wir sind aber auch froh über Beratung und Unterstützung. Die besten Hilfen sind die, die man ganz nebenbei auf dem Flur im Gespräch bekommt.“

Bei der Bewältigung von Herausforderungen helfen dem Team Eigenschaften, die die fünf als „Gründungsmentalität“ bezeichnen: „Wir haben Durchhaltevermögen und können gut mit Verzicht umgehen. Wir sind sehr agil aufgestellt und können spontan reagieren. Uns treibt eine besondere Passion. Freizeit und Freunde, was andere Menschen neben dem Job haben, haben wir alles hier.“

Besonders stolz ist man auf genau dieses Team. „Wir machen mit dem Team sogar Urlaub. Das nennen wir Workstation. Dabei geht es inhaltlich darum, dass wir uns mit unserem Produkt beschäftigen, es weiterentwickeln – und verschiedene Perspektiven zulassen. Wir stellen es also erstmal auf den Prüfstand.“

Trotz aller Zufriedenheit hat das Team einen Wunsch, den man gerne adressieren möchte: „Es ist so schade, dass viele Ausschreibungen, auf die wir uns gerne bewerben würden, eine Hürde für uns darstellen. Es werden oft Referenzen und Erfahrungen abgefragt, bei denen wir durchs Raster fallen. Wir wünschen uns sehr, dass Start-ups bei solchen Angeboten ernster genommen werden und die Möglichkeit bekommen, eine Lösung zu pitchen. Denn die haben wir.“

Nun aber genug geredet. „Unsere Aufgabenliste wird jeden Tag lang und länger. Wir müssen wieder an die Arbeit. Für alle, die mehr über uns erfahren möchten, gibt es hier Details zu anny.“